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Oft hören wir den Satz:
"schade, der Hund würde gut in unsere Familie passen,
aber er ist ja schon so ALT...",
oder
"Traumhund, wenn er jetzt nicht so ALT wäre,
hätten wir uns für ihn entschieden..."
Wenn wir diese Sätze hören, sind die Hunde oft nicht
10-jährig, sondern manchmal erst 4-6 Jahre alt und wir fragen uns oft, was
Menschen mit einem "älteren" Hund verbinden und wie sie es definieren?
Eigentlich sind es immer wieder die gleichen Gedanken, die Menschen dazu
veranlassen sich gegen einen "älteren/alten" Hund zu entscheiden.
Aber was bitte ist ein "alter" Hund?
Die
häufigsten Meinungen und Aussagen:
"der Charakter ist bereits geprägt..."
Stimmt!
Aber genauso wie beim Menschen prägt sich auch ein Hunde-Charakter
aufgrund seiner Lebenserfahrung, sprich Lebensjahre. Kennen Sie einen
Menschen, bei dem das nicht so wäre?? Sind diese Menschen deshalb alle
automatisch negativ geprägt, da ja schon älter? Sind es nicht oft auch
liebenswerte Eigenschaften und Eigenwilligkeiten, die gerade diese
Menschen ausmachen. Wir sehen dass bei einem älteren/alten Hund nicht
anders.
"wer weiß, was der erlebt hat..."
Es kann ja
nichts Gutes gewesen sein, sonst würde er jetzt nicht in einer
Tötungsstation, oder einem Tierheim sitzen. Oft sind sie dem Besitzer
einfach lästig geworden, waren nicht für die Jagd tauglich, oder als
Kettenwachhund nicht geeignet, da sie jeden Besucher freudestrahlend
begrüßt haben. Vielleicht haben sie auch als Spielzeug für die Kinder
ausgedient, die lieber wieder einen "putzigen" Welpen haben wollen (bis
auch der erwachsen ist) und ausgesetzt, oder eben auf andere Art entsorgt
wird. Dies alles muss aber nicht zwangsläufig heißen, dass diese Tiere
grundsätzlich ihr Vertrauen in den Menschen verloren haben und dies durch
negative Eigenschaften zum Ausdruck bringen. Wir machen immer wieder die
Erfahrung, dass gerade diese Tiere extrem "anschlussfreudig" und offen
sind.
"den kann man nicht mehr erziehen......"
Falsch!
Ich nehme grundsätzlich nur ältere/alte Hunde in unser Rudel auf und sind
immer wieder begeistert, wie willig sich ein älterer/alter Hund einfügt
und auch erziehen lässt. Ein Lernprozess findet bis ins hohe Alter statt
und auch die Stubenreinheit ist bei einem älteren Hund blitzschnell
erarbeitet.
"der ist bestimmt schon krank..."
Auch hier
möchten wir den Vergleich zu einem älteren Menschen nicht scheuen. Älter
sein und werden, muss nicht automatisch "krank sein" und "nichts mehr mit
los" bedeuten. Auch kann eine Krankheit jede Altersgruppe treffen und die
Intensivität bei einem Ausbruch macht keinen Altersunterschied. Leider
wird Alter zu oft mit dem Agilitätsgrad gleichgesetzt. Aus langer
Erfahrung können wir sagen, dass dem nicht so ist! Und selbst wir immer
wieder staunen, wie sehr ältere/alte Hunde aufblühen und wie viel Power
und Lebensfreude so ein Hund noch besitzt und zum Ausdruck bringt.
"ein älteres Tier ?!....ich habe gerade erst meinen Hund
verloren......!"
Glauben
Sie uns eins: wir haben sehr viele Tiere bereits gehen lassen müssen und
wissen um den Verlust und die Trauer die einen erfüllt. Bei jedem
einzelnen war die Trauer groß und oft ist bestimmt der Satz gefallen: "das
brauche ich jetzt nicht noch mal....". Allerdings begleitet uns auch stets
der Gedanke, das diesem Tier der Abschied in einer Familie ermöglicht
wurde und nicht anonym und ungeliebt in einer Tötungsstation, oder einsam
auf einem Tierheimplatz in Spanien. Seien es nun eigene oder
"Pflegekinder" gewesen. Manchmal auch Tiere, die einfach nur noch einen
Gnadenplatz bei uns erhalten haben und deren Zeit auf Monate, oder Wochen
beschränkt gewesen ist. Wenn sie gegangen sind, hatten wir stets in der
Trauer auch ein gutes Gefühl und den Gedanken, dass sie noch Jahre, Monate
und Tage erfahren durften, dass ein Hundeleben sehr schön sein kann. All
dies entschädigt für die vielleicht nicht gemeinsam "erlebten", oder
"verpassten" Jahre.
Wir möchten Mut machen...:
und
vielleicht fällt Ihnen der Gedanke und Entschluss nun leichter, vielleicht
auch einem älteren/alten Hund die Chance auf ein Zuhause zu ermöglichen.
Auch informieren wir gerne über unsere so genannten "Gnadenplatz-Hunde",
die einen Platz, menschliche Wärme und streichelnde Hände für ihre
verbleibende Zeit suchen. |